Tagesablauf Polizeivollzugsbeamt(er/in) - Bundespolizei (Mittlerer Dienst)

Zusammen mit meiner Kollegin und dem Bärenführer stelle ich auf der Grundlage des Briefings die Ausstattung für unsere Schicht zusammen. In der Polizeisprache nennt man sie "Führungs- und Einsatzmittel (FEM)". Heute nehmen wir unter anderem ein dienstliches Smartphone, Funkgeräte und Absperrbänder mit.

Einige der FEM sind in der Waffenkammer auf der Dienststelle eingeschlossen. Dazu gehören meine Dienstwaffe, zwei Magazine mit Munition, ein Reizsprühgerät und ein Teleskopschlagstock. Diese Gegenstände darf ich nur gemeinsam mit dem Bärenführer aus der Waffenkammer holen.

Zu den Aufgaben der Bundespolizei gehört unter anderem der Grenzschutz. Wir überwachen die Grenzen und den grenzüberschreitenden Verkehr und führen Grenzfahndungen durch. Heute kontrollieren wir im Grenzgebiet Privatfahrzeuge, da hier eine Binnengrenze, also eine Grenze zwischen Deutschland und einem anderen Land der Europäischen Union, verläuft. Das nennt man Binnengrenzfahndung.

Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen halte ich Fahrzeuge an. Ich erkläre den Grund für die Kontrolle, lasse mir die Ausweispapiere geben und kontrolliere sie. Meine Streifenkollegin und mein Bärenführer sichern die Kontrolle ab.

Bei der Kontrolle hatten wir einen Aufgriff wegen unerlaubtem Waffenbesitz. Über Funk informiere ich den Dienststellenleiter, dass wir die Person mit auf die Dienststelle nehmen. Hier beginnt die Sachbearbeitung. Dazu gehören die gründliche Durchsuchung, die Vernehmung und die erkennungsdienstliche Behandlung. Wir nehmen Fingerabdrücke und machen Fotos der Person.

Nach der Vernehmung nehme ich den Vorgang am Computer auf. Ich dokumentiere, wie der Aufgriff abgelaufen ist und lege in unserem Computersystem die entsprechenden Dokumente an. Dabei schaut mir der Bärenführer über die Schulter.

Eine grenzpolizeiliche Aufgabe ist es, Behältnisschleusungen zu verhindern. Bei diesen Schleusungen werden Personen in Lkws versteckt und versucht, sie über die Grenze zu bringen. Das ist verboten und kann lebensgefährlich sein.

Wir sind auf der Autobahn unterwegs und fordern Lkws, die uns verdächtig vorkommen, auf, den nächsten Parkplatz anzufahren. Dort kontrolliere ich die Fahrzeug- und Ladungspapiere. Ich fordere den Lkw-Fahrer auf, die Plane des Lkws zu öffnen. Dann kontrolliere ich die Ladefläche und überprüfe, ob sich hier Personen verstecken.

Am Ende der Schicht fahren wir zurück zur Dienststelle und melden per Funk unsere Streife beim Dienstgruppenleiter ab. Auf dem Hof der Bundespolizeiinspektion entladen wir das Dienstfahrzeug. Wir nennen das abrüsten.

Alles, was wir am Morgen eingeladen haben, muss auch wieder entladen werden. Das wird genau dokumentiert. Neben den Führungs- und Einsatzmitteln ist das auch der Streifenkoffer, in dem wir wichtige Dokumente wie Vordrucke oder Protokolle transportieren.

Danach mache ich Feierabend.