Tagesablauf Wasserbauer/in

Wir führen auch regelmäßig kleine Bauarbeiten am Gelände rund um den Kanal durch. Beispielsweise bauen wir kleine Treppen, um Boote ins Wasser zu lassen. Dazu müssen wir Höhen und Höhenunterschiede exakt bestimmen. Das macht man durch Nivellieren.

Ich zeige dir, wie das geht. Wir arbeiten zu zweit. Weil wir am Kanal sind, legen wir Schwimmwesten an. Mein erfahrener Kollege stellt sich mit einer Nivellierlatte an den Rand der Uferwand - hier soll die kleine Treppe hin. Ich schaue durch das Nivelliergerät und lese die exakte Höhe ab. Die Höhen werden in meinem Feldbuch notiert.

Jetzt bin ich in der Holzwerkstatt. Für eine Überdachung aus Holz stelle ich eine Zapfenverbindung her, um zwei Holzteile miteinander zu verbinden. Zuerst säge ich diese Holzteile mit einer Spannsäge zu.

Dann stemme ich in einen der beiden Holzbalken eine Art Nut, also eine Vertiefung, hinein und beim anderen säge ich den passenden Zapfen als Gegenstück aus. Ich stecke die Zapfen in die Löcher und klopfe alles mit einem Holzhammer fest. Das war's schon. So habe ich eine stabile Konstruktion.

Danach mache ich Mittagspause.

Gehölzpflege ist eine typische Aufgabe in den Wintermonaten. In dieser Zeit entferne ich viel totes Holz, fälle Bäume oder schneide Hecken. So sichern wir die Wege, auf denen zum Beispiel Leute spazieren gehen, und sorgen dafür, dass der Uferbereich unter Berücksichtigung des Naturschutzes und der Sicherheit gepflegt wird.

Ein erfahrener Kollege und ich ziehen uns Schnittschutzkleidung an und fahren an den Kanal. Ich bediene heute die Motorsäge und fälle jetzt einen toten Baum. Vorher setze ich einen Helm, Gehörschutz und Gesichtsvisier auf und ziehe meine Handschuhe an. Mein Kollege steht mehrere Meter entfernt und passt auf.

In der Ausbildung lerne ich unter anderem das Pflastern. So kann ich beispielsweise Wege am Kanal reparieren, um Unfälle zu vermeiden. In meinem Ausbildungsbetrieb gibt es eine Art Sandkasten, den wir Auszubildende bepflastern können.

Ich achte darauf, dass der Sand möglichst eben ist. Ich spanne eine Schnur und achte darauf, dass sie gerade verläuft. So kann ich gerade pflastern. Mit einem Hammer mit Gummikopf klopfe ich die Steine fest und mit einer Wasserwaage kontrolliere ich meine Arbeit.

Der Main-Donau-Kanal ist eine künstliche Wasserstraße. Das bedeutet, das Gelände wurde zum Teil ausgehoben und aufgefüllt. Das sind dann Dämme. Um Schäden zu vermeiden, wird unter anderem der Grundwasserstand an so genannten Grundwassermessstellen gemessen.

Das mache ich heute zum ersten Mal. Ich lasse ein Kabellichtlot in das Rohr der Messstelle hinunter. Stell dir ein gewickeltes Maßband mit eingebauten Drähten vor. An der Spitze ist eine Elektrode. Wenn sie Wasser berührt, leuchtet die Glühbirne an der Kabeltrommel auf. So stelle ich fest, wie hoch der Wasserstand ist. Cool, oder?

So, jetzt geht’s in den Feierabend.